Wie beschäftige ich meinen Hund richtig?

Immer wieder bekomme ich zu hören „oh nein, ein Australian Shepard! Die brauchen so viel Auslauf, so einem wird  man ja nie gerecht.“ Grundsätzlich stimme Ich natürlich zum Teil mit solchen Aussagen überein. Meine Meinung ist, dass man sich ein neues Familienmitglied niemals nach der „Optik“ aussuchen sollte. Jeder zukünftige Hundebesitzer sollte die Suche nach einem neuen Familienmitglied damit beginnen, dass er sich fragt, was für Interessen er eigentlich hat. Ist man eher ein sportlicher Mensch oder lässt man es halt ruhig angehen. Ist es im eigenem Haushalt eher ruhig oder hektisch. Wie groß ist die Wohnfläche und/oder Dein Garten? Vor allem solltest Du Dich aber fragen, ob Du ein sicherer, ruhiger Typ Mensch bist oder eher unsicher.

Jeder Hund, der eine sichere und ruhige „Führung“ erhält, wird diese mit sehr viel Vertrauen und Hingabe belohnen.

Jetzt also die Frage, ob ich mit meinem Hund schöne Spaziergänge unternehme oder besser mit dem Rad fahre?

Natürlich muss man das immer von seiner Rasse und seinem Bewegungsdrang abhängig machen. Im allgemeinen gibt es Hunde, die benötigen mehr körperliche Auslastung, wie z.B. ein Husky, ein Schäferhund oder den mittlerweile allseits beliebten Austi 🙂 Aber einer Sache sollte man sich bewusst sein, einen Austi z.B. wirst du rein durch körperliche Belastung nicht auslasten können! Mal ehrlich, niemand hat im realen Leben Zeit täglich mehrfach lange Spaziergänge zu unternehmen.

Was das Laufen am Rad angeht, so stehe ich dem eher kritisch gegenüber. Klar kann der Hund auch am Rad laufen, man sollte allerdings nicht vergessen, dass es für seine Muskulatur und Gelenke nicht gerade von Vorteil ist, wenn Ich mich auf das Fahrrad setze und mein Tempo ganz normal fahre. Möchtest Du also deinen Hund am Rad laufen lassen, achte bitte darauf, dass er sich zum einen „einläuft“, was nichts anderes heißen soll, als dass Du anfangs sehr langsam fahren musst. Das sollte natürlich auch am Ende der Tour geschehen. Genau wie beim Menschen können die Muskeln des Hundes schnell übersäuern. Einen Hund, der noch im Wachstum ist, solltest Du grundsätzlich nicht am Rad laufen lassen, da das sehr schlechte Auswirkungen auf die Gelenke haben kann.

Des weiteren bin ich der Ansicht, dass Hunde bei ihren Spaziergängen auch gerne mal stehen bleiben, um zu Schnuppern, oder einfach um ihr „Geschäft“ zu verrichten. Alles in allem ist daher ein Spaziergang zu Fuß sicherlich die bessere Variante 😉

Das Laufen mit dem Hund an Inlinern oder ähnlichem? Ja, auch eine tollle Sache, allerdings wird das wohl nur bei den wenigsten Mensch/Hund Partnern funktionieren, da warscheinlich jeder Hundebesitzer eine kleine „Macke“ bei seinem Hund kennt, die unvermittelt auftreten kann und in einer solchen Situation wird es wohl schwierig seinen Hund dann ruhig und konsequent auf Inlinern zu führen.

Wenn es also bei sehr vielen Rassen gar nicht machbar ist, diese körperlich auszulasten, solltest Du dir mal über interessante Kopfarbeit für Deinen Vierbeinigen Freund Gedanken machen.

Da gibt es einige Möglichkeiten, die man schon mit sehr wenig Aufwand bewältigen kann. Z.B. ist das „Klicker-Training“ oder die „Fährtensuche“ sehr interessant. Natürlich gibt es mittlerweile auch Spiele, die man kaufen kann, bei denen Dein Hund z.B. kleine Klötzchen anheben oder verschiedene Knöpfe drücken muss, um an seine Belohnung zu kommen. Ist eine klasse Idee und auch ganz lustig. Den gleichen Efekt kannst Du allerdings auch mit weniger Aufwand erzielen.

Auch das körperliche Spiel ist für einen Hund sehr wichtig

Dazu gehören z.B. Wurf- oder Zieh- und Zerrspiele. Grundsätzlich solltest Du als guter Rudelführer nur darauf achten, dass Du das Spiel beginnst und auch Du der jenige bist, der es beendet. Das führt definitiv zu einem besseren Lernefekt bei Deinem Hund. Wenn Ihr also mit dem Ball spielt, so beobachte Deinen Hund gut dabei. Du solltest nämlich das Spiel beenden, bevor er die Entscheidung trifft, den Ball jetzt doch mal liegen zu lassen.

Kuscheleinheiten und Massagen gehören ebenfalls zu einer guten Beschäftigung

In einer ausgeglichenen Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund, darf das regelmäßige Kuscheln nicht fehlen. Dein Hund wird es genießen, außerdem kann man sich als Halter wohl keinen größeren Vertrauensbeweis vorstellen, als dass Dein Hund sich unter Deinen Berührungen völlig entspannt 🙂

Das „A und O“ für einen ausgeglichen Hund ist also eine ausgewogene Kombination aus körperlicher und geistiger Beschaftigung, genauso wie Ruhephasen und Entspannung 🙂