Hausapotheke für Deinen Hund

Oft werde ich gefragt, was ich alles in der Hausapotheke für meine Lieben habe. Grundsätzlich finde Ich es sehr wichtig, dass jeder Hundebesitzer sich eine Hausapotheke anlegt. Das gilt natürlich nicht nur für Hundebesitzer, sondern für sämtliche Tierbesitzer 🙂

Leider kann es immer wieder passieren, dass unser Liebling kleinere Blessuren hat, die wir alleine versorgen können oder sogar größere Probleme, sodass wir eine Erstversorgung vornehmen müssen, um ihn transportfähig zu machen.

Ich habe Euch daher eine kleine Liste zusammengestellt, mit Hilfsmitteln, die Jedermann problemlos erwerben kann und somit die Grundausstattung einer guten Hausapotheke vorhanden ist:

1. Verbandmaterial

Bei den Verbandmaterialien hat man jetzt zwei Möglichkeiten, zum einen kann man sich einen „einfachen“ Verbandskasten z.B. für einen PKW zulegen,     zum anderen habt Ihr die Möglichkeit das Verbandsmaterial individuell zusammen zu stellen. Was in meinen Augen definitiv die bessere Variante ist, da in einem fertigen Verbandskasten einige Materialien sind, die für einen haarigen Vierbeiner nicht sinnvoll sind. Andere Materialien wiederum sind gar nicht erst vorhanden.

Was an Verbandmaterial brauche Ich also wirklich?

Ganz klar sterile Kompressen und Mullbinden sollten immer vorhanden sein, genau wie Polster- und Verbandwatte in Rollenform. Wenn Du Deinem Hund einen Verband anlegen willst, solltest Du das niemals ohne Verbandwatte machen, da ein „normaler“ Druckverband, der entweder zu locker oder zu stramm gewickelt wurde schnell anfängt zu scheuern. Da nicht jeder eine medizinische Ausbildung hinter sich hat, ist die Watte hervorragend dazu geeignet dieses Problem aus der Welt zu schaffen 🙂 Dann solltest Du immer elastische, selbstklebende Binden vorrätig haben. Diese wickelt man direkt über die Watte, um den Verband zu fixieren und stabilisieren. Natürlich darf eine Verbandsschere mit abgerundeter Spitze nicht fehlen.

Aber immer daran denken, die Wunde muss nach der Reinigung und Desinfektion als erstes mit einer sterilen Kompresse oder Gaze abgedeckt werden.

2. Reinigungs- und Desinfektionsmittel

Hat Dein Liebling sich eine offene Wunde zugezogen, solltes Du diese als erstes Reinigen und dann Desinfizieren. Zum Reinigen eignet sich entweder sterile Kochsalzlösung oder 2-5 prozentiges Wasserstoffperoxid. Beide Lösungen kannst Du in jeder Apotheke bekommen und keine dieser Lösungen brennt beim Auswaschen von Wunden. Am sinnvollsten ist es wenn Du die Lösung mit einer Einwegspritze aufziehst (natürlich ohne Kanüle). Damit kannst Du dann kleinere Wunden sehr einfach und sauber ausspülen.

Einige Besitzer haben auch Pinzetten in Ihrer Apotheke um kleinere Fremdkörper aus Wunden zu entfernen. Damit wäre Ich allerdings vorsichtig. Zum einen sollte man größere Fremdkörper niemals einfach aus Wunden herausziehen, zum anderen ist es für jemanden, der ungeübt ist recht schwierig kleinere Fremdkörper aus Wunden zu entfernen. Daher Mein Rat dazu, sollten sich Fremdkörper in der Wunde befinden, reinige und desinfiziere die Wunde einfach. Danach den Verband anlegen und zum Tierarzt Deines Vertrauens fahren. Das Entfernen des Fremdkörpers sollte man besser vom Fachmann durchführen lassen.

Zur Desinfektion gibt es einige Jod-Lösungen und antiseptische Desinfektionsmittel in Salben oder Spray Form. Ich habe immer beides da, da sich eine flache Wunde besser mit der Salbe, eine tiefere hingegen besser mit einem Spray desinfizieren lässt. Auch diese Lösungen kannst Du in jeder Apotheke bekommen, allerdings solltest Du gut darauf achten, dass es sich dabei um Lösungen handelt, die nicht brennen, wenn sie auf offene Wunden getragen werden!

Für „einfache“ Abschürfungen sollte man immer eine Wund und Heilsalbe parat haben. Diese darf allerdings nicht auf offene Wunden aufgetragen werden!

3. Wasserfestes Klebeband

Falls es sich um eine Pfotenverletzung handelt, ist es sinnvoll den fertigen Verband mit wasserfestem Klebeband zu schützen, allerdings ist das nur notwendig, wenn es sich dabei um einen längerfristigen Verband handelt. Willst Du also nur einen Verband anlegen, um den Hund zum Tierarzt zu fahren, lass das Klebeband besser weg, da es anschließend beim Tierarzt unnötig kompliziert ist, den Verband zu entfernen.

4. Einweghandschuhe

Vor jeder Versorgung einer Wunde solltest Du dir selbstverständlich als erstes die Hände waschen und anschließen Einweghandschuhe tragen, um eine Wunde nicht noch mehr zu verunreinigen.

5. Rettungsdecke

Eine herkömmliche Rettungsdecke ist sowohl bei Unterkühlung, als auch bei Überhitzung sehr sinnvoll. Allerdings sollte in beiden Fällen direkt ein Tierarzt aufgesucht werden.

6. Fieberthermometer

Mittlerweile gib es spezielle digitale Thermometer für Hunde, mit denen Du die Temperatur im Ohr ablesen kannst. Es reicht allerdings auch ein handelsübliches Digitalthermometer. Das Ergebnis ist schließlich das gleiche 🙂 Die Ideale Temperatur beim Hund liegt im übrigen zwischen 38 und 39 Grad Celsius.

7. Zeckenzange

Trotz der vielen homöopatischen und chemikalischen Mittelchen, die es zum Schutz gegen die lästigen und teils gefährlichen Spinnentiere gibt, kann es immer mal passieren, dass sich eine Zecke festbeißt. Zum Entfernen dieser kleinen Tierchen solltest Du daher unbedingt eine Zange benutzen.

8. Mittel zur Augen und Ohrenreinigung

Eine regelmäßige Augen und Ohrenreinigung ist sehr ratsam, bewahre die Lösung zusammen mit Watte daher ebenfalls in der Apotheke auf. Sehr praktisch ist auch eine kleine Taschenlampe, mit der kannst Du besser in die Ohren der Lieblinge schauen. Auch eine Krallenzange sollte man dabei haben, da nur die wenigsten Hunde ihre Krallen perfekt „ablaufen“.

9. Kohletabletten

Hat Dein Liebling akuten Durchfall? Kohletabletten sind ein sehr altes Hausmittel, allerdings solltet Du diese nur verabreichen, wenn der Hund ansonsten genug Flüssigkeit aufnimmt und kein Fieber hat. Mit anderen Worten, wenn Du dir nicht ganz sicher seit, lieber im Zweifelsfall zum Tierarzt fahren.

10. Ersatzleine und Telefonnummern

Sollte mal etwas schlimmeres passiert sein, reagieren Wir Menschen oftmals eher sentimental, anstatt rational. Daher ist es sehr ratsam in der Apotheke die Telefonnummer des Tierarztes und der nächsten Tierklinik aufzubewahren. Auch eine Ersatzleine kann in solchen Fällen sehr praktisch sein.

 

In jedem Fall ist es wichtig, dass die Hausapotheke regelmäßig kontrolliert und nachgefüllt wird. Zum einen kann es Dir so nicht passieren, dass im Ernstfall Materialien fehlen, zum anderen schließt Du so aus, dass Verbrauchsmaterialien das Haltbarkeitsdatum überschreiten.

Zudem sollte jeder seine Hausapotheke auf Sein Tier abstimmen, sollte Dein Hund z.B. regelmäßig Medikamente benötigen, gehören diese selbstverständlich auch in die Hausapotheke.